Wir gestalten am Samstag den 7. Oktober um 14:00 Uhr Herbstkränze selbst. Dazu treffen wir
uns in Staudengärtnerei Eidmann in Semd, Groß-Umstädter-Strasse 20.
25,00 € pro Person, begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung ist bis zum 21.9.möglich.
Politische Forderungen des Landfrauenverbandes Hessen e.V. anlässlich der hessischen Landtagswahl am 08.Oktober 2023:
Im Wahljahr 2023 sind Begegnungen mit Politiker:innen und/oder Kandidat:innen der Parteien im Rahmen von Jubiläen, Grußworten, Festen oder Podiumsdiskussionen geplant, die es uns Landfrauen
ermöglichen, unsere Perspektiven, Haltungen und Forderungen zu adressieren.
Unsere Forderungen, gegliedert in die Bereiche
➢ Frauen
➢ Ernährung
➢ Natur – Nachhaltigkeit – Umweltschutz
Immer wieder und auf allen Ebenen des Verbandes zu thematisieren, zu diskutieren, zu vertreten und einzufordern, ist ein gemeinsames Anliegen und eine gemeinsame Aufgabe. Setzen wir es gemeinsam
engagiert um. Unsere Forderungen die rechtliche – soziale – wirtschaftliche Situation von Frauen betreffend.
Stärkung der Geburtshilfe in Hessen – für eine sichere und gesunde Geburt:
▪ die Vorlage eines Gesetzentwurfes bzw. Beschließung eines verbindlichen Bundesgesetzes zur Stärkung der Geburtshilfe vor Ort.
▪ die Geburtshilfe als Grundversorgung anzuerkennen. Wohnortnahe Versorgung und freie Wahl des Geburtsortes zu gewährleisten, die sowohl hinsichtlich Qualität als auch Quantität bedarfsgerecht
ist. Schließungen von Geburtsstationen genau zu überprüfen und die dadurch entstandenen Konsequenzen und Auswirkungen bei der Krankenhausplanung der Bundesländer zu berücksichtigen.
▪ den im Koalitionsvertrag des Bundes versprochenen politischen Einsatz für eine 1:1-Betreuung (eine Hebamme/eine Gebärende) umzusetzen.
▪ die Verbesserung des Personalschlüssels in den geburtshilflichen Abteilungen. Hebammenvergütung in den Krankenhäusern in Personalkostenbudgets zu integrieren. Die
Landfrauenverband Hessen e.V. Taunusstraße 151 61381 Friedrichsdorf
Tel.: 06172 77 0 73 E-Mail: info@landfrauen-hessen.de
Finanzierung der Geburtshilfe über die DRG (Diagnosis Related Groups) abzuschaffen. Die Geburtshilfe muss bedarfsgerecht finanziert werden.
▪ die Arbeitsbedingungen sowohl für angestellte als auch freiberufliche Hebammen zu verbessern.
▪ Sich für hebammengeleitete Kreißsäle einzusetzen.
▪ Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Krankenhäusern zu gewährleisten.
▪ Gewalt und Übergriffigkeit begünstigende Strukturen müssen verändert werden, um eine gewaltfreie, interventionsarme, sensible und personenzentrierte Geburtshilfe zu gewährleisten.
▪ Chancengleichheit für alle Hebammen, unabhängig von ihren Berufsabschlüssen, zu gewährleisten und die Probleme in der sektorübergreifenden Zusammenarbeit der Berufsgruppen konsequent zu
beheben.
▪ Sich über eine Reduzierung, Umstrukturierung oder teilweise Übernahme der existenzbedrohenden Haftpflichtversicherungsbeiträge bei freiberuflichen Hebammen Gedanken zu machen.
Stärkung der Frauengesundheit und der reproduktiven Gesundheit:
▪ Es muss eine Stärkung der Frau und ihrer Wahlfreiheit gegeben sein hinsichtlich der medizinischer und nichtmedizinischer Geburtsbegleitung sowie der Begleitung im Wochenbett und der Betreuung
des Säuglings.
▪ Es ist dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen und finanzielle Mittel bereit zu stellen, um eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Pflegeversorgung besonders in den
Einrichtungen im ländlichen Raum zu erreichen.
▪ Die Altersgrenze beim Mammographie Screening muss nach oben über das 70. Lebensjahr sowie nach unten unter das 50. Lebensjahr verschoben werden.
Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen
Die Förderung von Maßnahmen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention muss durch eine feste Finanzierung des Landes Hessen erfolgen und gesetzlich verankert werden.
Förderung der häuslichen Pflege, besonders im ländlichen Raum.
▪ Anerkennung der langen Wegstrecken
▪ Ausweitung der Tagespflegeangebote
▪ Verbesserte Anrechnung von Pflegezeiten auf die Rentenansprüche – auch für Nichterwerbstätige und pflegende Rentnerinnen.
Parität in den Parlamenten – Parität im Wahlrecht verankern
▪ Im hessischen Landtag liegt der aktuelle Frauenanteil unter 35 Prozent. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung in Hessen liegt derzeit bei 50,6 Prozent.
Der Landfrauenverband Hessen e.V. als größter Frauenverband in Hessen setzt sich dafür ein, dass die Hälfte der Sitze in Parlamenten Frauen innehaben. Wir fordern die in den Parlamenten vertretenen Parteien auf, im Rahmen von Wahlrechtsreformen sicherzustellen, dass Männer und Frauen je zur Hälfte die Mandate in den Parlamenten innehaben – sowohl bei Listenmandaten als auch bei Direktmandaten.
Daseinsvorsorge mit gleichwertigen Lebensverhältnissen im ländlichen Raum:
▪ Es ist sicherzustellen, dass Frauen und Familien im ländlichen Raum eine zeitgemäße, bedürfnisorientierte Bereitstellung von privaten und öffentlichen Angeboten und Dienstleistungen erhalten:
Kinder- und Altenbetreuung, öffentlicher Personennahverkehr, flächendeckende digitale Infrastruktur, gut ausgestattete und geöffnete Dorfgemeinschafts-häuser. Weiterhin ist es erforderlich, die
Dorfgemeinschaftshäuser hessenweit für Vereine gebührenfrei bereitzustellen und zu gewährleisten, dass sie mit öffentlichen Nahverkehrsmöglichkeiten zu erreichen sind. Es ist vorzusehen, dass die
erforderlichen finanziellen Mittel vom Land zur Verfügung gestellt und die Kommunen entlastet werden. Das Angebot an sozialen, technischen, ökonomischen und ökologischen Infrastrukturen, die den
Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen, ist ein Gradmesser für die gleichwertigen Lebensverhältnisse, die unbedingt auch weiterhin mit Mitteln aus dem Landeshaushalt ausgebaut werden
müssen.
Unsere Forderungen die Ernährung betreffend:
1. Das flächendeckende Netz der Beratungsstellen der hessischen Verbraucherberatung muss auch weiterhin durch finanzielle Förderung des Landes Hessen erhalten bleiben. Ebenso die
Vernetzungsstelle Schulverpflegung und die Vernetzungsstelle Seniorenverpflegung von der deutschen Gesellschaft für Ernährung – Sektion Hessen.
2. Die Unterstützung der derzeitigen Landesregierung für die Vermarktung von regionalen und saisonalen Lebensmitteln muss auf die Kita- und Schulverpflegung erweitert werden. Es
muss ermöglicht werden, dass in den Ausschreibeverfahren für Bewerber für die Kita - und Schulverpflegung ein Anteil regionaler Lebensmittel vorzusehen ist.
3. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) als Pflichtangabe gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) (EU) Nr. 1169/2011, Art. 2 Abs. 2 beizubehalten. Das
Mindesthaltbarkeitsdatum wird von dem Großteil der Verbraucher:innen richtig verstanden. Es bietet eine wichtige Orientierung im Ernährungsalltag. Es abzuschaffen oder durch neue Maßnahmen zu
ersetzen scheint im Zusammenhang mit einer Vermeidung von Lebensmittelverschwendung verwirrend und nicht zielführend. Ebenso ist eine sachgerechte und transparente Festsetzung des
Haltbarkeitsdatum(MHD) von Seiten der Hersteller einzufordern oder für diese festzulegen
4. Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten. Es gilt Verbraucher:innen in ihrem Wissen und ihren Kompetenzen zu stärken und zu befähigen, den eigenen
Ernährungsalltag planvoll, bewusst und ressourcenschonend zu gestalten und so Lebensmittelabfälle zu vermeiden dafür zu sensibilisieren, welch großer Hebel die Vermeidung von Lebensmittelabfällen
ökologisch als auch ökonomisch ist. Initiativen, Informations- und Bildungsangebote wie Zu gut für die Tonne, und handlungsorientierte Ernährungsbildungsprojekte des LFV Hessen und
Schulgartenprojekte leisten hier bereits einen wichtigen Beitrag. Zugleich ist es von Bedeutung, faire Ernährungsumgebungen zu schaffen. Dies betrifft auch die Angebote im
Lebensmitteleinzelhandel.
5. Förderung des Anbaus von Obst und Gemüse. Menschen können sich nur in stärkerem Maße für eine pflanzenbetonte Ernährung – wie die Planetary Health Diet – entscheiden, wenn
pflanzliche Lebensmittel in größeren Mengen und zu vertretbaren Preisen angeboten werden. Um die Bevölkerung gesünder, regionaler und von Importen unabhängig, mit pflanzlichen Lebensmitteln zu
versorgen, ist eine Transformation in der Landwirtschaft erforderlich – hin zu mehr Gemüse-, Hülsenfrüchte- und Obstanbau.
6. Die Produktion von Insekten als Lebensmittel zu befördern und die Entwicklung der Konsumentennachfrage auszubauen. Die Insektenproduktion ist insbesondere aufgrund ihres
geringeren Platz- und Wasserbedarfs (im Vergleich zur Rinder-, Schweine- und Hühnerhaltung), des geringeren Ausstoßes an Treibhausgasemissionen sowie des effizienteren Nährstoffumsatz
empfehlenswert. Da es sich in unserem Kulturkreis um „neuartige Lebensmittel“ handelt, sind weitere Untersuchungen sowie klare Vorschriften hinsichtlich Hygiene und Kennzeichnung zu empfehlen, um
die Akzeptanz der Verbraucher:innen zu erhöhen.
Es ist sinnvoll diesen Markt zu entwickeln, da eine Transformation des Ernährungssystems unbedingt erforderlich ist und innovative und nachhaltige Wege zügig beschritten werden müssen.
Unsere Forderungen die Natur, die Nachhaltigkeit und den Umweltschutz betreffend:
1. Umweltbewusste Ernährungsbildung für Kinder
Der Landfrauenverband Hessen e.V. startete im Jahr 2019 die Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV). Das Projekt "Cooking
for future - Klimabewusste Ernährungsbildung für Kinder" wird seither im Rahmen des "Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025" (IKSP) gefördert. Die Ernährungsbildung ist Teil der Klimabildung
für nachhaltige Entwicklung in Hessen und betont die Relevanz von Ernährungsfragen für den Klimaschutz. Dieses Projekt ist bis 2025 genehmigt. Wir erwarten, dass Sie sich dafür einsetzen, dass
diese Projekte bis 2030 durchgeführt werden können und das monetäre Projektvolumen steigt, um sich der großen Nachfrage anzupassen.
Der LFV Hessen fordert die Politik auf Bundes- und Landesebene auf, den bereits erzielten Erfolgen bei der Verankerung der schulischen Ernährungs- und Verbraucherbildung aufzubauen, indem
Lehrinhalte einschließlich Klima- und Nachhaltigkeitsthemen verpflichtend eingeführt und vermittelt werden. Die Lehrkräfteaus- und -fortbildung muss entsprechend reformiert werden.
2. Umweltbewusste Ernährungsbildung für Verbraucher:innen
Klimabewusste Ernährungsbildung muss sich an alle Menschen richten, den nachhaltiger Konsum in den Mittelpunkt stellten und den Erkenntnissen der „Planetary Health Diet - Strategie für eine
gesunde und nachhaltige Ernährung – ebenso wie den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgen. Ziel ist, die Gesundheit des Menschen und des Planeten zu schützen.
Ernährungspolitik muss an einer nachhaltigen und klimabewussten Ernährungsumgebung und an den Ernährungskompetenzen der Menschen ansetzen. Zur Vermittlung nachhaltiger Ernährungsweisen muss eine,
über die schulische Bildung hinausgehende, Kompetenzvermittlung unterschiedlicher Zielgruppen unterstützt und finanziell gefördert werden. Es braucht Aufklärung und mehr Qualifizierungsangebote
für Erwachsene, mehr Öffentlichkeitsarbeit, neue Wege im Dialog zwischen Politik und Gesellschaft sowie einen fortdauernden Erzeuger-Verbraucher-Dialog.
Die Politik in Deutschland muss im Zusammenspiel mit der EU-Ebene für Rahmenbedingungen sorgen, die die natürliche Lebensgrundlage für die nächste Generation ebenso wie die Zukunft der
Landwirtschaft in Deutschland sicherstellen. Dies geschieht im Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und Sozialem und ermöglicht Ernährungssicherung und Versorgungssicherheit.
In der Gemeinschaftsverpflegung muss ein verpflichtender Anteil an saisonalen und regionalen Produkten eingeführt werden. Dies gilt auch für Fleisch. Familien sind – wenn nötig - finanziell durch
öffentliche Mittel zu unterstützen.
3. Ackerschutzgesetz
Im Sinne der Nachhaltigkeit und der Sicherung der Ernährung fordern wir für Hessen einen besonderen Schutz der Ackerflächen. Wir fordern für Hessen die Netto-Null-Neuversiegelung der
Flächeninanspruchnahme auf das Jahr 2030 vorzuziehen.
Gerne stehen wir zu Gesprächen zu näherer Erläuterung unserer Forderungen zur Verfügung
LandFrauen...